Wird bearbeitet...
Turbo loader 298daa92047627a89bd1000294d886876d41d54b17e1a61181d35990fbd6de73
Header 895fc11d368ad3c097ddb796c88c6e03ba5860c79a7ac43cc827884c2650e425
Komik/Komödie: Molière, Marivaux, Beaumarchais
Studienorientierung mit der ZSB • Romanistik
Termin & Ort

Bitte zusätzlich per Mail anmelden bei: susanne.duerr@romanistik.uni-muenchen.de

 
Die Komödie als im Gegensatz zur Tragödie komische Variante des Theaterspiels ist in Frankreich insbesondere an einen großen Namen gebunden: Molière, der im 17. Jahrhundert, parallel zu den Autoren der „klassischen“ Tragödie, das „niedere“ Genre in den Rang eines insbesondere am absolutistischen Hof hochgeschätzten Spiels erhebt, dessen soziale und politische Dimensionen unterhalb der allversöhnlichen Harmonie des glücklichen Ausgangs Bruchstellen der Lebenswirklichkeit aufdecken.
 
Seine Komödien sind bis heute nachgeahmtes Vorbild, gleichzeitig aber auch Sprungbrett für weiterführende Entwicklungen: Während bei Molière die syntagmatische Liebes- bzw. Intrigenhandlung noch reine „Ermöglichungssstruktur“ (R. Warning) für das Ausspielen paradigmatisch-komischer Einzelhandlungen ist, verlagert Marivauxs Jeu de l’amour et du hasard (1730) das komische Scheitern der Protagonisten in die innere Handlung und lässt sie beständig gegen sich selbst und ihre Gefühle arbeiten. Doch weder die damit verbundene psychische Entwicklung der Hauptfiguren Marivaux‘  noch die sozialkritische Komponente der Komödien Beaumarchais‘ gefährden die „Enthebbarkeit“ (K. Stierle) der dargebotenen Komik: trotz vorübergehender Destabilisierung des Individuums bzw. sozialer Anarchie kommt es am Ende zur Restitution der Ständeordnung.