In einer Stadt wie München treffen verschiedenste religiöse Zugehörigkeiten und Weltbilder aufeinander, die sich in unterschiedlichen Medien, man denke an Texte, Bilder, Kleidung, Praktiken, etc., ausdrücken und vielfältige Schnittstellen zu anderen gesellschaftlichen Bereichen wie etwa Kunst, Politik, Wirtschaft bilden. Religionen stehen also in steter Begegnung und Aushandlung mit anderen Religionen. Aber auch eine einzelne religiöse Tradition ist selten homogen, sondern kann als ein facettenreiches Netzwerk gedeutet werden, das vom jeweiligen zeitlichen und kulturellen Kontext geprägt ist und sich in dauernder Transformation befindet. Und nicht zuletzt beschäftigen sich auch Individuen gleichzeitig mit verschiedenen religiösen Ausdrucksformen und/oder schaffen sich ihre individuellen Ausprägungen einer religiösen Tradition.
In der Vorlesung suchen wir nach adäquaten theoretischen Konzepten, um religiöse Pluralität zu erfassen und vertiefen uns in verschiedene Fallbeispiele aus Geschichte und Gegenwart. Ziel der Vorlesung ist es, religionswissenschaftlich über Konzepte nachzudenken, die die Komplexität und den Wandel von Religion betonen.