Wird bearbeitet...
Turbo loader 298daa92047627a89bd1000294d886876d41d54b17e1a61181d35990fbd6de73
Header 895fc11d368ad3c097ddb796c88c6e03ba5860c79a7ac43cc827884c2650e425
Von Nischenmärkten und europaweiten Akteur*innen: Musik drucken in der Frühen Neuzeit
Studienorientierung mit der ZSB • Musikwissenschaft
Termin & Ort

Übung

Die Möglichkeit, Musik nicht mehr nur in Handschriften zu notieren, sondern auch zu drucken, kann als ein Paradigmenwechsel innerhalb der Musikgeschichte angesehen werden. Schon bald galt es für Komponist*innen und Drucker*innen, sich durch die richtigen Geschäftsstrategien auf einem immer reichhaltiger werdenden Musikalienmarkt zu behaupten. Markt und Druckhandwerk unterlagen dabei politischen Autoritäten, die Druckerlaubnisse erteilten und Projekte subventionierten

Darüber hinaus erlauben frühneuzeitliche Musikdrucke einen Blick in das kulturelle Leben der Orte, in denen sie entstanden, zeugen von den Verdiensten ihrer Widmungsträger*innen, von Musikpraktiken in bestimmten gesellschaftlichen Zirkeln oder von der Glorifizierung bestimmter Komponist*innen.

Die Übung soll einen Einblick in die vielfältige Geschichte des Musikdrucks im Laufe des 16. Jahrhunderts geben.
Wo wurde welche Musik gedruckt (und warum)?
Für wen waren diese Drucke gedacht?
Wer regulierte den Markt?
Was können uns Repertoire und Gestaltung von Drucken über die Kulturpolitik ihrer Entstehungszeit verraten?

Ein Schwerpunkt wird dabei auf der zweiten Jahrhunderthälfte liegen: In dieser Zeit nämlich wirkte Orlando di Lasso. Der ab 1556 am Münchener Hof tätige Komponist wird in der Forschung zurecht als „composer and Print entrepreneur“ bezeichnet: Er wusste die Dynamik des Musikalienmarkts auszunutzen und ließ seine Werke nicht nur im Heiligen Römischen Reich, sondern auch in Frankreich, den Niederlanden, Italien und England drucken – ein Komponist von europäischem Rang also!

***

Neben der Lektüre und Diskussion von Forschungsliteratur wird der Kurs Grundlagen des Umgangs mit frühneuzeitlichen musikalischen Quellen vermitteln. Dabei werden unterschiedliche Formate von Notenausgaben, ihre gestalterischen Elemente und Paratexte ebenso zur Sprache kommen wie die Recherche zu den Drucken in Bibliothekskatalogen, Druckeverzeichnissen und Datenbanken.
Vorkenntnisse sind selbstverständlich nicht notwendig.

***

Die Übung findet digital mit wöchentlichen, synchronen Sitzungen in Zoom statt. Materialien zur Vorbereitung werden in Moodle bereitgestellt. 

Versand der Zugangsdaten nach Anfrage per Mail an Elisabeth.Hoesl@campus.lmu.de