Was ist Ethnologie, was kann sie heute leisten und warum brauchen wir sie in einer von Krisen, Konflikten und globalen Verflechtungen geprägten Welt? Diese Einführungsvorlesung vermittelt zentrale Theorien, grundlegende Fachterminologien und historische Entwicklungen der Ethnologie – jedoch nicht rein chronologisch, sondern entlang aktueller gesellschaftlicher Fragen und Problemlagen sowie thematischer Schwerpunkte, die auch am Institut erforscht und gelehrt werden. Anhand ausgewählter ethnographischer Beispiele aus unterschiedlichen Regionen und Kontexten lernen die Studierenden das Fach Ethnologie im Zusammenspiel von Theorie, Empirie und gesellschaftlichem Wandel kennen. Die Vorlesung zeigt, wie ethnologisches Denken dazu beiträgt, die Komplexität kultureller, sozialer und politischer Phänomene zu verstehen, und wie sich das Fach dabei selbst kontinuierlich hinterfragt.
Lernziele
Die Studierenden
- erwerben Grundkenntnisse zentraler Konzepte, Theorien und fachgeschichtlicher Strömungen der Ethnologie,
- lernen, wie ethnologische Perspektiven auf aktuelle Themenfelder (z. B. Migration, Klimawandel, soziale Ungleichheit, Digitalisierung, Öffentlichkeit, usf.) angewendet werden,
- entwickeln ein erstes Verständnis für ethnographische Arbeitsweisen und deren epistemologischen und politischen Herausforderungen,
- reflektieren kritisch die Geschichte und gesellschaftliche Rolle der Ethnologie – insbesondere im Hinblick auf Machtverhältnisse, Geschlechterverhältnisse sowie post- und neokoloniale Strukturen,
- erhalten einen Ausblick auf die ethnologischen Grundlagen, weiterführende Themen, und Schwerpunkte im weiteren Studienverlauf.