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Kirche -Soziallehre - Sozialethik
Studienorientierung mit der ZSB • Katholische Theologie
Termin & Ort
10.12.2025 16:00 - 18:00 (Merken)

Soll sich die Kirche in politische Fragen, Themen, Diskussionen, Entscheidungen einmischen? Gehört es zu ihren Aufgaben, sich für „realpolitische“ Probleme zu interessieren – oder besteht ihre Aufgabe rein in der Konzentration auf Fragen des Glaubens und des Seelenheils ihrer Gläubigen? Papst Leo XIII. hat der Katholischen Kirche 1891 mit seiner Enzyklika Rerum novarum den Weg aufgegeben, sich die gesellschaftlichen Probleme der Welt zu eigen zu machen. Mit ihren Gläubigen und ihrer gesamten Sozialgestalt gehört die Kirche zu dieser Welt und teilt „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute“ (GS 1). Aus diesem Antrieb entwickelte sich die Katholische Soziallehre, ihr genuin theologisches Interesses am Gespräch mit den Sozialwissenschaften und nicht zuletzt das Anliegen, eine eigenständige Sozialethik zu entwickeln. Wie wenig selbstverständlich diese Entwicklung trotz aller Gewohnheit an sie ist, lässt sich über die letzten Jahre etwa am Richtungsstreit innerhalb der Orthodoxie erkennen. Ziel des Seminars ist es, diese Entwicklungen in ihren Grundzügen nachzuvollziehen: Von den Enzykliken Rerum novarum und Centesimus annus über die Pastoralkonstitution Gaudium et spes bis zur heutigen Gestalt der Soziallehre, flankiert durch die immer wiederkehrende Frage nach Aufgabe und Selbstverständnis der Christlichen Sozialethik. Als Kontrast zur Aktualisierung wird der Blick auf die jüngeren Entwicklungen in der Orthodoxie dienen, vom Ringen des Ökumenischen Patriarchats um ein angemessenes „Sozialethos“ (2020) bis zur religiösen Legitimierung des russischen Kriegs gegen die Ukraine durch Patriarch Kyrill.