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Händler, Gesandte und Dolmetscher. Transmediterrane Kommunikation in Zeiten geopolitischer Umbrüche (7.–15. Jh.)
Studienorientierung mit der ZSB • Geschichte
Termin & Ort
13.05.2025 14:00 - 16:00 (Merken)
10 freie Plätze

   

Die Beziehungsgeschichte zwischen “Europa” und “der islamischen Welt” ist schon öfters erzählt worden – als Geschichte eines Kampfes der Kulturen (Huntington), der kulturellen Alterität und Parallelentwicklung (Pirenne, Dawson) oder auch als Geschichte eines „Missverständnisses“ (Cardini). Darstellungen, die in dieser Beziehungsgeschichte v. a. die Interaktion zweier monolithischer Kulturblöcke erkennen, vernachlässigen, wie viel interreligiöse Kommunikation in und zwischen christlich und muslimisch beherrschten Sphären in den Jahrhunderten stattgefunden hat, die wir gewöhnlich als „das Mittelalter“ bezeichnen.

Die Vorlesung gibt einen Überblick über transmediterrane Kommunikationsprozesse in einer Periode, die von so gewaltigen geopolitischen Umbrüchen wie der arabisch-islamischen Expansion und den Kreuzzügen geprägt war. Sie zeichnet nach, wie geopolitische Verschiebungen, wirtschaftliche Gleichgewichtsverhältnisse, institutionelle Entwicklungen und geistesgeschichtliche Strömungen kommunikative Konstellationen schufen, welche die Rahmenbedingungen für teils überraschende interreligiöse Kommunikationsakte stellten. Sie führt von der arabisch-islamischen Expansion über die karolingische Mittelmeerpolitik, die Razzien des 9. Jahrhunderts und die prekäre Balance des 10. Jahrhunderts über in die Phase des lateinisch-christlichen Expansionismus und die transmediterrane Welt der Staufer, Ayyubiden, Almohaden und italienischen Seemächte. Die „Stresstests“ von mongolischer Expansion, Pest und Vertreibungen läuteten dann eine Welt ein, in der die Amerikas und Asien über das Euromediterraneum miteinander verbunden wurden.

Die Vorlesung beleuchtet in diesem Zusammenhang verschiedene Akteure, die an interreligiösen Austauschprozessen beteiligt waren – neben Händlern, Gesandten und Dolmetschern auch Sklav*innen, Bauern, Handwerker, Söldner, Administratoren, Richter, Missionare und Gelehrte etc. Ihre individuelle und kollektive Handlungsmacht zeigt immer wieder deutlich, dass hier Menschen und nicht „Kulturen“ oder „Religionen“ miteinander interagierten.

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