
Ob in audiovisuellen Aufführungsmedien, Projektionsmedien oder Bildschirmmedien – Musik und Sound begegnen uns heute meist in Verbindung mit visuellen Inhalten. Während für die Pioniere der audiovisuellen Analyse im 20. Jahrhundert wie Sergei Eisenstein und Michel Chion der Film als Referenzmedium diente, haben inzwischen neue mediale Formate wie Musikvideo und Videospiel sowie die „post-kinematographische Epoche“ allgemein (Francesco Casetti) neue methodische Ansätze angeregt, um Bild-Ton-Verhältnisse zu analysieren. Das Seminar versteht sich als Einführung in Theorien und Schlüsselbegriffe der audiovisuellen Analyse von Musik und Sound im Kontext von Film, Musikvideo und Videospiel. Ausgehend von Eisensteins Überlegungen zu Synästhesie und Chions Klassiker L’audio-vision (1990), beschäftigen wir uns mit neueren affekt- und kognitionstheoretischen Zugängen sowie mit den Konzepten der Immersion, Remedialisierung und Interaktivität. Die Studierenden sind dazu eingeladen, eigene analytische Fallbeispiele in das Seminar einzubringen.