
Mit einem Abstand von fast genau hundert Jahren erlebt die skandinavische Dramatik zweimal eine außergewöhnliche Blüte: am Ende des 19. und am Ende des 20. Jahrhunderts. Henrik Ibsen und August Strindberg sowie Jon Fosse und Lars Norén lauten die bekanntesten Namen jener Epochen. Die vier prägen als Trendsetter, Vorbilder und Innovatoren die Literatur- und Theaterszene ihrer jeweiligen Zeit entscheidend mit. Teils bis heute gelten ihre Stücke als state-of-the-art, besonders in Skandinavien, aber auch in ganz Europa.
In der Vorlesung werden wir einen vergleichenden Blick auf diese beiden dynamischen Epochen der skandinavischen Dramengeschichte werfen. Wir werden uns mit den bekanntesten Stücken (nicht nur denjenigen der bereits genannten Autoren) und ästhetischen Besonderheiten auseinandersetzen, aber auch nach den institutionellen Voraussetzungen fragen, die diesen doppelten Dramenboom überhaupt erst ermöglichten.