Sprache ist kognitives und soziales Phänomen, das sich durch eine bemerkenswerte Flexibilität einerseits und zuverlässige Regelmäßigkeit andererseits auszeichnet. Die Variation von Strukturen, Verschiedenheit von Kom-munikationssituationen und Heterogenität von Sprechergruppen im Raum und in der Zeit machen Sprache zu einem höchst dynamischen System und stellen eine Herausforderung für das Erfassen, Beschreiben und Model-lieren von Mustern – v.a. in der Form von ‘Regeln’ – dar. In dieser Vorlesung werden anhand der slavischen Sprachen die klassischen linguistischen Instrumente zum Beschreiben von sprachlichen Strukturen sowie ihre Möglichkeiten und Grenzen in einzelsprachlicher und sprachvergleichender Perspektive vorgestellt und diskutiert sowie in der begleitenden Übung praktisch angewendet. Ziel ist es, neben einem vergleichenden Einblick in die Muster der slavischen Sprachen und einer Vertrautheit mit grundlegenden Methodenkenntnissen hinaus auch eine Vorstellung von ‚Sprache‘ als Untersuchungsobjekt zu vermitteln, sowie zum Verständnis von linguistischer Kategorienbildung und des Funktionierens von Sprache beizutragen.