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Die Musik von Béla Bartók
Studienorientierung mit der ZSB • Musikwissenschaft
Termin & Ort
22.11.2023 10:00 - 12:00 (Merken)
Die Veranstaltung hat bereits stattgefunden. Eine Anmeldung ist nicht möglich

Der ungarische Komponist Béla Bartók (1881-1945) gehört neben Igor Strawinsky und Arnold Schönberg zu den wichtigsten Begründern der Neuen Musik und Protagonisten der "Klassischen Moderne". Auch wenn Bartók keine eigentliche Schule begründet hat und obwohl er in seiner bescheideneren Art ein schlechter Propagandist seiner selbst war, erzielte sein Werk doch eine weitreichende Geschichtswirkung, weit über die von ihm stark geprägten ungarischen Komponisten (namentlich Ligeti und Kurtág) hinaus. Es fasziniert durch seinen besonderen intellektuellen Anspruch, seine unmittelbare Sinnlichkeit und eine kompositorische Qualität, in der man die spezifischen Stärken der Musik von Schönberg und Strawinsky vereinigt finden kann: durch die Verbindung von an Beethoven geschulter musikalischer Logik und Stringenz mit sinnlicher Fasslichkeit und lebhaftem Interesse an dem Erneuerungspotential, das die schriftlose Musik von Ethnien außerhalb Mitteleuropas für die artifizielle Musik enthält. Eindrucksvoll ist die Vielzahl neuer Lösungen, der Musik auch ohne Zentrierung in einer Tonart und ohne Funktionsharmonik Kohärenz und Logik im Verlauf zu geben.

Die Vorlesung, die sich für Studierende aller Semester eignet, sofern sie Freude an der Arbeit mit Partituren haben, legt den Schwerpunkt auf Bartóks Instrumentalwerk - bei dem Kenntnisse der ungarischen Sprache nicht notwendig sind - und geht im wesentlichen chronologisch vor, in Korrelation zur Biographie des Komponisten. Den roten Faden werden dabei die in vieler Hinsicht jeweils exemplarischen sechs Streichquartette abgeben, hinzu kommen ausgewählte Klavierwerke und weitere Kammermusik (z.B. das gerade noch spätromantische Klavierquintett) sowie Orchesterwerke wie das 1. Violinkonzert und die "Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta". Dabei soll auch deutlich werden, welche Rolle Bartóks musikethnologische Forschungstätigkeit im osteuropäischen und nordafrikanischen Raum für sein Komponieren spielte, und evtl. ein Seitenblick auf Bartóks Freund und Mitstreiter Zoltán Kodály vorkommen.