Diese Vorlesung widmet sich den vorchristlichen Glaubensvorstellungen in Skandinavien während der Vendel- und Wikingerzeit, nach Zeugnis (späterer) altisländischer Texte wie der beiden Eddas, Skaldengedichten, Runeninschriften, aber auch Ortsnamen und ausgewählten archäologischen Funden. Ziel der Vorlesung ist es, den Teilnehmenden ein grundlegendes Verständnis des Weltbildes sowie der Diesseits- und Jenseitsvorstellungen des vorchristlichen Nordens anhand von Quellen zu vermitteln, die sich dezidiert mit der Göttergesellschaft der Asen und Wanen beschäftigen. Auch andere Wesen wie etwa Zwerge, Elfen, Riesen oder Naturgeister werden uns hier begegnen.
Einzelne Sitzungen werden sich zudem Themen wie dem Verhältnis von Magie und Gewalt widmen, das Verständnis von Geschlechtlichkeit bzw. die soziale Darstellung und Inszenierung von Männlichkeit und Weiblichkeit in den überlieferten Texten diskutieren, oder die Rezeption der Mythen des Nordens im Rahmen zeitgenössischer politischer und populärkultureller Diskurse umreißen.