Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Geschichte Europas in der langen frühen Neuzeit, oder, wie Peter Blicke und Dietrich Gerhard gesagt haben: Alteuropa. In den fundamentalen Lebensbereichen Landwirtschaft, Familie, Religion, Herrschaftsordnung und Stadt-Land-Beziehungen ist die Grenze, die üblicherweise das Mittelalter und die frühe Neuzeit trennt, gar nicht vorhanden oder nur relativ schwach ausgeprägt; selbst die Reformation änderte noch kaum etwas an der Rolle des Christentums für die europäischen Gesellschaften. Erst im Zuge der Revolutionen und der liberalen Neuordnung der sogenannten Sattelzeit (Reinhard Koselleck) kamen diese für so viele Jahrhunderte relativ kontinuierlich dominanten Strukturmerkmale unter massiven Veränderungsdruck und mündeten in die funktional differenzierte Gesellschaft noch unserer Gegenwart. Die Vorlesung hat wegen des großen zeitlichen und auch geographischen Spektrums den Charakter einer Überblicksvorlesung, bei dem allerdings auch sonst weniger berücksichtigte Länder und Themen wie beispielsweise Produktionstechniken zur Sprache kommen.