Vergleiche und Übersetzungen zwischen Kulturen und Religionen dienen der alltäglichen Orientierung. Die Suche nach Gleichem und Verschiedenem zu anderen Menschen, Gruppen, Gemeinschaften, Religionen, Nationen, Kulturen oder Zeiten dient dazu, Prozesse des Verstehens und der Identitätsfindung zu ermöglichen. Doch wer entscheidet, was wem wann gleichzusetzten ist? Wer darf was womit vergleichen? Warum? Welche Übersetzungsleistungen ermöglichen Vergleiche? Die VL führt in die religionswissenschaftliche Beschäftigung mit dem Vergleichen und Übersetzen ein, Verfahren, die ausgehend von der Frühen Neuzeit zur Bildung der Religionswissenschaft als Disziplin im 19. Jh. beitrugen. Theorien und Methoden des Vergleichs werden forschungshistorisch situiert und im Hinblick auf ihre Stärken und blinden Flecken evaluiert.
Die Relevanz von Vergleichen und Übersetzen in der Religionswissenschaft soll in dieser VL nicht nur theoretisch beleuchtet, sondern auch durch praktische Anwendungen diskutiert werden. Deswegen ist der Kurs stark interaktiv angelegt: Die Studierenden werden anhand von Übungen und Fallstudien aufgefordert, eine eigene Methode des Vergleichs und der Übersetzung zu entwickeln und sie wissenschaftlich zu untermauern.