Theater um 1900 – Erreichtes und Herausforderung (Ausgewählte Konzepte der Theaterästhetik)
Studienorientierung mit der ZSB • Theaterwissenschaft
Termin & Ort
07.12.2022 10:00 - 12:00
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Die Studierenden und Praktiker des Theaters sollten die besondere ästhetische und kulturelle Gemengelage um 1900 kennen und verstehen. Das gigantische Unterhaltungsmedium Theater hatte organisatorisch und kommerziell seinen Platz in allen Schichten der Gesellschaft eingenommen, als Provisorium, Routine, Kunsthandwerk, ästhetische Sehnsucht verfestigten sich eine entsprechende Machbarkeit und das erfolgreiche Einlösen bestimmter Ansprüche. Uns werden exemplarisch als Genre der Naturalismus, ferner die Meininger und Konstantin Stanislawski hinsichtlich ihrer Arbeit im Bereich Regie interessieren, ergänzt durch die Praxis von Bühnenbild (Brückner-Brüder, Coburg) und Kostüm. Mit zwei aufsehenerregenden Projekten agieren (lebens-) reformbewusste und kunstaffine Zeitgenossen auf die massiven gesellschaftlichen Umbrüche: Monte Verità und Hellerau. Sie werden als Ausgangs- bzw. Sammelpunkte für weitreichende Provokationen und Erneuerungsbestrebungen gesehen. Hugo Ball und die Dadaisten zertrümmern den well-made psychologisch-realistischen Dramentext samt Regie, der alte Sprech-Körper macht Émile Jaques-Dalcroze, Rudolf von Laban und den Ausdruckstänzern Platz, Adolphe Appia und Edward Gordon Craig erfinden die 3D-Szenographie, letztlich tendiert das Kostüm weg von Historismus und Milieubezeugung hin zum Kunstwerk.
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