Vorlesung
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Das frühe Rom (Alte Geschichte)
Die Frühzeit der Stadt Rom (10.-4. Jh. v. Chr.) ist eine der spannendsten Perioden der Alten Geschichte - und zugleich eine der größten Herausforderungen im Hinblick auf Quellenlage und Methodik. Mit den Werken des Livius und des Dionysios von Halikarnassos stehen uns zwei beeindruckende Ursprungserzählungen zur Verfügung; doch beide Autoren haben in der Zeit des Augustus gelebt und geschrieben, also in einem deutlichen zeitlichen Abstand zu den dargestellten Ereignissen. Es liegt auf der Hand, daß Aussagekraft und Quellenwert der literarischen Überlieferung sehr kritisch zu betrachten sind. Müssen wir uns also von Gestalten wie Romulus und Remus, vom Tyrannen Tarquinius Superbus, von der tapferen Lucretia und dem Freiheitsbringer Brutus verabschieden? Oder steckt in diesen Mythen doch so etwas wie ein historischer Kern?
In der Vorlesung möchte ich zum einen die Entstehung der Stadt Rom untersuchen, zum anderen die Entwicklungen ihrer politischen Institutionen und gesellschaftlichen Strukturen. Letztlich geht es dabei um zwei zentrale Fragen: Wie können wir die ersten Jahrhunderte Roms plausibel rekonstruieren? Und warum gelang es dieser zunächst eher unbedeutenden Siedlung in Mittelitalien, sich gegen vermeintlich viel stärkere und entwickeltere Nachbarn durchzusetzen?