Wird bearbeitet...
Turbo loader 298daa92047627a89bd1000294d886876d41d54b17e1a61181d35990fbd6de73
Header 895fc11d368ad3c097ddb796c88c6e03ba5860c79a7ac43cc827884c2650e425
Welttheater in London und Madrid. Die Ästhetik der Anmaßung
Studienorientierung mit der ZSB • Theaterwissenschaft
Termin & Ort
09.11.2021 16:00 - 18:00 (Merken)
Die Veranstaltung hat bereits stattgefunden. Eine Anmeldung ist nicht möglich

Online-Veranstaltung über Zoom.
Bitte zwecks Zoom-Link eine Email an das Team Schulkontakte schreiben:
schulkontakte.zsb@lmu.de

Das Material für die Vorlesung entstammt der elisabethanisch-jakobinischen Aufbruchszeit in England und dem spanischen sog. Goldenen Zeitalter, mit dem Schwerpunkt auf Theater, daneben Politik, Religion und Gesellschaft. Fast aus dem Nichts war Theater zu einer beherrschenden Größe geworden. Freilichtspielstätten wurden errichtet oder Innenräume umgestaltet, deren Holzbalustraden geschickt bemalt um den Eindruck von Marmor und Pracht zu erwecken. Darin war Platz für viele hunderte Zuschauer, eine Menschenmasse wie sie sonst für den Gottesdienst, Prozessionen und Hinrichtungen üblich war. Häufig besetzte das Theater auch die Straßen und Plätze der Städte für seine Spektakel. Die Schauspieler nahmen sich heraus, Geschlechtergrenzen spielerisch zu überschreiten, sie trugen die alte Adelsmode selbstverständlich als Kostüme, wohingegen die Alltagskleidung in Form und Farbe streng reglementiert war. In ihren Stücken konnten sie - fast - alle menschlichen Erscheinungen aller Zeiten und Orte auf die Bühne bringen, in altbekannt-überlieferten bis außergewöhnlichen Handlungen auftreten lassen, und nach Publikumslust voll mit gesellschaftlichen Werten, Geschichtsverdrehungen und Monstrositäten hantieren.

Die Stichwortgeber waren Himmlische und Teufel, zwischen ihnen wurde geliebt, gekämpft, intrigiert und gefeiert - nein, nicht wie im richtigen Leben, sondern größer, unbedingt, riskanter. Die Vorstellung dieser selbstverständlichen Übernahme und Manipulation von Elementen der nicht-fiktionalen Umwelt wird unterlegt mit Denken in kulturellen Systemen, von denen Theater ein konstitutiv parasitären ergo ästhetisches sui generis ist. Das Bemerkenswerte an den genannten Theaterkulturen sind einerseits die erstaunlichen Freiheiten, sogar Protektionismus, für Theaterleute und Investoren, dann wieder der ständiger Kampf gegen Institutionen und kirchliche Interessen. Oder das Theater wurde genau von jenen Kräften für ihre Propaganda eingespannt. Letztere Vorgaben und vor allem die Erkenntnis des hohen Gewinns mit Theater förderten sein Selbstverständnis und Streben nach immer neuen Superlativen.

Bitte beachten Sie im Falle der Teilnahme an einer Präsenzveranstaltung die "3G-Regel" und die Maskenpflicht (vgl. https://www.lmu.de/de/die-lmu/informationen-zum-corona-virus/hinweise-zu-studium-und-lehre/index.html).
Gemäß des Infektionsschutzkonzepts der LMU sind Schülerinnen und Schüler, die regelmäßigen Testungen im Rahmen des Schulbesuchs unterliegen, von der "3G-Regel" befreit. Sie müssen einen Schülerausweis oder eine Schulbesuchsbestätigung mitführen.