Veranstaltungsort: Geschw.-Scholl-Pl. 1 (E) - E 210
Gruppe 01 (Aris): Ruodlieb
Das fragmentarisch überlieferte, nur in einer Münchener Handschrift erhaltene Versepos ‚Ruodlieb‘ aus dem 11. Jahrhundert gilt als eine Besonderheit in der lateinischen Literatur des Mittelalters. Inhaltlich gehört es weder zu der seit der Spätantike aufgekommenen Tradition der Bibelepik noch zu den Epen, die die Stoffe der klassischen Antike wieder aufnehmen. Es erzählt die Geschichte eines Ritters, der im Dienst für einen König Heldentaten vollbringt, sich an Schlössern in höfischer Atmosphäre aufhält, auf Brautschau ist und Abenteuer erlebt. Damit präsentiert es Erzählstoffe, die im Hochmittelalter zumeist Gegenstand volkssprachlicher Literatur sind. Auch sprachlich fällt es aus der Tradition des Versepos heraus: Kaum an Vorbildern aus Antike und Mittelalter orientiert, ist es in einem Latein geschrieben, „das in seiner Lebendigkeit und Unbekümmertheit dem Habitus einer gesprochenen Sprache näher kommt, als es sonst bei mittellateinischen Texten der Fall ist.“ (Paul Klopsch, VL). Im Rahmen des Seminars soll an diesem Text die Vielfalt philologischer und literaturwissenschaftlicher Methoden erprobt werden und damit zugleich eine Übersicht über das Methodenspektrum der lateinischen Philologie des Mittelalters gewonnen werden.
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