Vorlesung
Prozesse der Digitalisierung prägen gegenwärtig nicht nur die künstlerische Produktion von Musik, sondern beeinflussen auch Vorgänge der Audition sowie den wissenschaftlichen Umgang mit musikalischen Daten. Der Bedeutungsvielfalt des „Musikalisch-Digitalen“ scheinen dabei keine Grenzen gesetzt zu sein. Unter diesem Label firmieren in der Welt der zeitgenössischen Musik disparate Produktionstechniken, unterschiedliche Konzepte von musikalischer Aufführung und verschiedene Technologien von komputationeller musikwissenschaftlicher Analyse. Welche Auswirkungen solch raumgreifende digitale Revolution auf den Begriff von ‚Musik‘ selbst hat, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abzusehen. Vielerorts wird im Sinne einer Applied Science mit digital-gestützten Techniken experimentiert, selten jedoch werden die Anwendungen umfassend geisteswissenschaftlich reflektiert. Die Vorlesung zum Thema „Digitale Musikkulturen“ unternimmt diesen Versuch mithilfe musikhistorischer, ästhetischer, soziologischer, medientheoretischer und philosophischer Fragestellungen. Reflektiert wird, wie sich das „musicking“ in digitalen Räumen verändert. Wie wandeln sich die soziologischen und ästhetischen Gehalte von Musikaufführungen durch die Digitalisierung? Welchen Transformationen sind Praxis und Idee von kompositorischer Kreativität und Autorschaft im digitalen Dispositiv unterworfen? Wie geht Musikwissenschaft und insbesondere Musiktheorie mit den neuen digitalen Wissensformen um? Wie sieht eine Musikphilosophie im Zeitalter des Digitalen aus?
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