Vorlesung
Die Vorlesung lädt dazu ein, sich mit den großen Linien der Geschichte Irans und darüber hinausgehend der persophonen Welt auseinanderzusetzen. Beginnend mit der Frage, inwiefern das Ende der Sasanidenherrschaft auch das Ende spätantiker iranischer Kultur bedeutete, werden wir uns weitgehend chronologisch durch die Geschichte bewegen bis hin zur Gegenwart, dabei zentrale Forschungsbereiche der Iranistik kennenlernen und uns u. a. mit aktuellen Forschungstrends und -ergebnissen befassen. Dabei wird uns auch das Thema Multiperspektivität, die Frage nach dem Vergessen, 'subalternen' Akteur*innen und die Deutungshoheit um Geschichte wie Geschichtsschreibung beschäftigen.
Ziel ist, grundlegende Kenntnisse zur Kulturgeschichte Irans zu vermitteln und zugleich für die Perspektive, Implikationen und mögliche Ambivalenzen historischer Narrative zu sensibilisieren. Die "persophone Welt" ist dabei ein Horizont, der über Iran hinausweist und in den letzten Jahren wieder stark in der wissenschaftlichen Diskussion ist.
In der Vorlesung werden zu den einzelnen Epochen und Themen Literaturhinweise bekanntgegeben. Um sich vorab einen Überblick zu verschaffen, bieten sich z. B. folgende Werke an:
- Mana Kia, Persianate Selves. Memories of Place and Origin Before Nationalism, Stanford: Stanford University Press, 2020.
- Abbas Amanat, Iran. A Modern History, New Haven: Yale University Press, 2017.
- Monika Gronke, Geschichte Irans: Von der Islamisierung bis zur Gegenwart, 5. Auflage, München: Beck, 2016.
- Bert Fragner, Die "Persophonie". Regionalität, Identität und Sprachkontakt in der Geschichte Asiens, Berlin: Das Arabische Buch, 1999.
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