
Die Vorlesung will an einer Reihe von Beispielen aus der Literatur- und der Filmgeschichte untersuchen, inwiefern die Aufspaltung und die Verkörperungen einer Figur in zwei Figuren oder von zwei Figuren in einer Natur nicht nur ein Motiv darstellt, sondern gerade so etwas wie ein Strukturgesetz von Medien. Es geht nicht nur um Doppelnaturen, sondern um die grundsätzliche Frage nach dem Menschen, nach seiner Identität, Personalität, Subjektivität und Individualität. Es geht dabei mehr als um ein Zusammenspiel von Protagonist und Antagonist, um mehr als um ein wechselseitiges Bezogensein, sondern um den Zusammenfall von Identität und Alterität/absoluter Differenz der Figuren. Gleichzeitig will die Vorlesung einen Einblick in medienanalytische Verfahren und Einblicke in eine Mediengeschichtsschreibung bieten. Das Spektrum unserer Texte wird von Goethes Faust bis hin zum Schaffen von David Lynch reichen.