
Nach einer allgemeinen geographischen Einführung soll die antike Geschiche der Landschaften rund um dieses ‹Binnenmeer› in 12 Einzelkapiteln vorgeführt werden. Während an den Küsten des nordöstlichen Adriaraumes illyrische Völker lange Zeit die Geschichte bestimmten, wurde die Westküste von indogermanischen italischen Völkern, den Etruskern, den Kelten und vielleicht auch – in Apulien – von den Illyrern kulturell geprägt. Im südlichen Teil, dort wo das Adriatische Meer in das Ionische übergeht, legten Griechenstädte, insbesondere Korinth, Kolonien an, um das Holz und die Metallvorkommen der Region ausbeuten zu können. Um diese Zeit versuchten sie mit Mythen, denen zufolge ihre Heroen diesen Raum schon vor langer Zeit in Besitz genommen hatten, ihre Rechte auf das gesamte Gebiet zu untermauern. Es waren aber die Römer, die das gesamte Gebiet Stück für Stück in ihr Imperium einbezogen. Beim Zerfall des Römischen Reiches errichteten germanische Völker (Langobarden und Westgoten) ihre kleineren Reiche an den Küsten der Adria. Sie wurden kontinuierlich vom Oströmischen Reich bedroht, das seinen Einfluss in Italien aufrecht erhalten wollte. In diesen Wirrnissen begann der Aufstieg Venedigs, das einige Jahrhunderte später zur führenden Macht im Adriaraum werden sollte.