
Bioarchäologische Ansätze spielen in der gegenwärtigen Archäologie eine immer größere Rolle. Kristian Kristiansen hat jüngst sogar die „Dritte Naturwissenschaftliche Revolution“ in der Archäologie ausgerufen – angesichts der immensen Bedeutung, die insbesondere den Ergebnissen archäogenetischer Analysen für die Archäologie zukommt. In der Tat sind im letzten Jahrzehnt ganz neuartige naturwissenschaftliche Verfahren entwickelt worden, die insbesondere unsere Kenntnis von Ernährung, Mobilität und Verwandtschaft in der Urgeschichte revolutioniert haben.
Im Rahmen dieser Vorlesung erhalten Sie eine Einführung in aktuellste naturwissenschaftliche Verfahren (Nahrungsrückstandsanalysen, Isotopenanalysen, Archäogenetik, Proteinanalysen, Zahnsteinanalysen, Pathogenanalysen). Zunächst werden Sie die Methoden kennenlernen, um als Archäolog_innen die Potentiale und Risiken abschätzen zu können. Im Anschluss werden Fallstudien insbesondere aus dem Ostmittelmeerraum vorgestellt, in denen eine oder mehrere der neuartigen Methoden zum Einsatz kamen. Auf diese Weise erhalten Sie einerseits einen Einblick in jüngste Forschungsergebnisse und zugleich lernen Sie, wie man sich bestehenden Studien auch kritisch nähern muss.