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Literaturperioden des 20. Jahrhunderts in den südslavischen Literaturen
Studieren Probieren • Slavistik
Termin & Ort
27.05.2019 12:30 - 14:00 (Merken)
Die Veranstaltung hat bereits stattgefunden. Eine Anmeldung ist nicht möglich

Ausgehend von der Entwicklung der südslavischen Literaturen im 19. Jahrhundert, wird in Vorlesung beabsichtigt, die großen Errungenschaften der Moderne aus der symbolistisch-impressionistischen Phase sowie die historische Vielfalt der avantgarden Literatur im südslavischen Kontext anschaulich zu machen und exemplarisch zu verfolgen.

Die Frühmoderne in der Südslavia verdankte ihre Ansätze der schnellen Transformation von Spät- zum Neoromantismus, deren Paradigmen neue Eigenschaften der Literaturen auf ihrem Weg zur Verweltlichung ermöglichte. Die Spezifika des südslavischen Symbolismus sehen daher wie eine simultane Mischung aller Strömungen der europäischen Moderne aus. Sein uneinheitlicher und ästhetisch übergreifender Charakter schließt Elemente modifizierter Romantik, aber auch die ersten Zeichen der avantgarden Poetik ein. In der Vorlesung wird diese Eigenart des südslavischen Symbolismus aufgezeigt und erörtert.

Im Einzelnen wird dabei Aufmerksamkeit dem Artismus von A. G. Matoš gewidmet, der Salonpoesie von V. Vidric sowie den Stilisierungen von V. Nasor. Ein anderer Aspekt der symbolistischen Ästhetik lässt sich durch die markante ‚Nirvana-Paradigmatik‘ bei den Südslaven illustrieren, beispielhaft in den originellen Ausführungen von V. P. Dis und P. Javorov. Hinzu kommen auch die charakteristischen Merkmale der symbolistischen Poesie - unter anderem die ‚Musikalisierung‘ des Symbols (J. Ducic) und kontemplative Suggestionen (M. Rakic), die entsprechend hervorgehoben werden.

Die Überwindung des Frühmodernismus im südslavischen Raum weist in vielen Fällen eine interessante Symbiose zwischen Elementen des vorausgehenden Symbolismus und Merkmalen des aufgehenden Expressionismus auf. Aus diesem Gesichtspunkt heraus ist vorgesehen, parallel zu typisch avantgardistischen Phänomenen, wie die Dichtung von M. Krleza, auch literarische Erscheinungen wie M. Crnjanski und A.-B. Šimic zu beleuchten, deren Ästhetik geradezu postsymbolistische Transformationsmodelle offenlegt. Neben der Lyrik, werden auch Prosawerke von I. Sekulic, I. Andric und M. Krleza behandelt, die ‚verfremdete‘ Heldenfiguren bzw. unkonventionelle Prosaarten anbieten. Zum Schluss werden auch Literaturformen angesprochen, die den Übergang zur Postmoderne der Neuzeit durch markante Autoren und Texte in der Südslavia versinnbildlichen.