
Die Französische Revolution ist eines der zentralen Ereignisse der Europäischen Geschichte. In einem Handlungszusammenhang von wenigen Wochen wird aus dem stabil anmutenden Königreich Frankreich erst eine konstitutionelle Monarchie und binnen weniger Jahre eine Republik mit dem Anspruch der Geltendmachung universaler Werte. Die Revolution geht wie eine Schockwelle nach und nach durch Europa und praktisch durch die ganze Welt. Sie ist bis heute Menetekel, als Vorbild und als Schreckenszenario, verbinden sich mit ihr doch exzessive Gewalt und Vernichtung einerseits und andererseits demokratische Ordnung und humanistische Ordnung: in Frankreich gibt es in Anbetracht der Krise des Regierungssystems 2019 wieder „cahiers de doléances“, „sansculottes“, Jakobiner und Girondisten... Die Vorlesung versucht sich an einer Behandlung des Themas, das den komplexen Bedingungen der Möglichkeit dieser Revolution, den Dynamiken ihres Verlaufs von Paris bis Haiti und dem langen Nachwirken ansatzweise gerecht wird.