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Neue Hüte? – Iran im 20. Jahrhundert (von Muzaffar al-Din Shah bis Shirin Ebadi)
Studieren Probieren • Naher und Mittlerer Osten
Termin & Ort
16.11.2018 10:15 - 11:45 (Merken)
Die Veranstaltung hat bereits stattgefunden. Eine Anmeldung ist nicht möglich

Diese Einführungsvorlesung knüpft inhaltlich an die Vorlesung des Sommersemesters (als auch des vorhergenden Wintersemesters) an und behandelt die Grundlagen von Politik und Kultur des Irans im 20. Jahrhundert, von der Verfassungsrevolution und dem 1. Weltkrieg bis zur ersten Phase des Regimes der Islamischen Republik nach 1979. Die Herangehensweisen und analytische Besprechung sind vor allem historisch.

Der Iran des 20. Jahrhundert wird oft widersprüchlich als Teil der Moderne, gleichzeitig als eben anders (wenn nicht orientalisch) und damit ‚faszinierend’ betrachtet, zwischen Orient und anti-Orientalismus hin und her geschoben, oder als Opfer des Imperialismus und falscher Medienberichterstattung folklorisierend betrachtet.
Die Vorlesung vermittelt komplexere Zusammenhänge, die über eine populäre Sicht hinaus reichen und stattdessen ein Verständnis für historische Ambivalenzen und Interpretationen schaffen, ebenso wie die Einsicht, dass das Verstehen eben dieser heuristischen politischen Trends mindestens ein elementares Verständnis der grundlegenden politischen Geschichte des 20. Jahrhunderts benötigt.
Die Vorlesung beabsichtigt damit eine Einführung in eine kritische Diskussion der wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen im Iran des 20. Jahrhunderts. Die Besprechung der zentralen Themen folgt einer linearen historiographischen Zeitlinie, die einen leicht verständlichen Rahmen für schwierige Fragen über den Zusammenhang von bestimmten Ereignissen, Imperialismus, Modernisierung und große politische Transformationen bietet. Die Studenten sind jedoch auch gefordert, ihr Mitdenken (und Lesen) entlang nicht-chronologischen Themen--hier z.B. Kleiderordnung, Schienenbau, oder Ideologien--zu bemühen.

Die Vorlesung beginnt mit den Ergebnissen und Nachwirkungen der Verfassungsrevolution, konzentriert sich dann auf den 1. Weltkrieg, bespricht die Machtergreifung Reza Khan Pahlavis, den 2. Weltkrieg, die Beziehung von Staat und Religion, die Politik des kalten Krieges, Konzepte der iranischen Monarchie, Prozesse und Auswirkungen von Industrialisierung und ‚Modernisierung’, sowie externe als auch interne Faktoren der dramatischen politischen und sozialen Veränderungen im 20. Jahrhundert. Die Diskussionen umfassen die Rolle einzelner politisch führenden Personen, institutionelle Reorganisation, aber auch soziokulturelle Themen wie Nationalismus, Zoroastrismus, historische Ideologien, Kunst und Industrialisierung.