
Die Psalmen spielen sowohl im Alten als auch im Neuen Testament eine bedeutende Rolle. Sie begleiten den betenden Menschen in verschiedenen Lebenssituationen als Gebet, Trost, Preisung, Ermutigung, Zuversicht und Hoffnung. Man kann in den Psalmen das passende Wort für jede Lebenskonstellation finden. Für Athanasios von Alexandrien ist der Psalter wie ein Garten und trägt in sich die Früchte auch aller übrigen Bücher der Hl. Schrift (Ep. ad Marcellinum: PG 27,12). Gerade die Zusammenfassung des Schriftinhalts wie auch die Lyrik der Psalmen machen den Psalter sowohl für Mönche als auch für andere Gläubige zu einem beliebten Buch. Die Psalmen bilden einen wichtigen Bestandteil des liturgischen Lebens wie auch der christlichen Spiritualität. Auf diese Art und Weise lässt sich erklären, dass viele kirchliche Schriftsteller und Kirchenväter nicht nur Kommentare, sondern auch Meditationen und Einführungen zu den Psalmen geschrieben haben. Die Kommentare und die Einleitungen zu den Psalmen bieten uns Schriftauslegungsprinzipien, die bis heute ihre Aktualität behalten. In unserem Seminar werden wir uns mit den Proömien von Origenes, Hilarius von Poitiers, Athanasios von Alexandrien, Basilios, Gregor von Nyssa, Diodor von Tarsus, Theodor von Mopsuestia, Theodoret von Cyrus u.a. auseinandersetzen und die Auslegungsprinzipien der Kirchenväter zu erörtern versuchen.