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Geschichten
Studieren Probieren • Germanistik
Termin & Ort
21.06.2018 12:15 - 13:45 (Merken)
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Die Vorlesung „Geschichten“ plädiert für eine bislang fehlende „Narratologie des Erzählten“. Damit trägt sie der Tatsache Rechnung, dass gerade in der aktuellen Erzählforschung die Verfahrensweisen des Erzählens (discours du récit) ihr traditionelles Übergewicht über das Erzählte (histoire) zementiert haben. Während sich die Erzählverfahren fast schon selbstverständlich auch als Kulturtechniken auffassen lassen, gelten die Geschichten nach wie vor als Inhalt oder Stoff, dessen kulturelle Bestimmung nicht genuin in ihnen selbst gesucht wird. Stattdessen wird sie vorwiegend aus literaturfremden Kontexten wie „Theorien möglicher Welten“, Handlungs- und Motivationstheorien, mentalen Figurenmodellen etc. gewonnen. Die Vorlesung will dagegen die Bestimmung der „erzählten Geschichte“ selbst als strenge Form theoretisch erarbeiten. Denn: „Als spezifisches Merkmal von Erzählen im engen wie im weiten Sinn bleibt das ‚Was’ des Erzählens übrig: die Geschichte (histoire).“ (Matías Martínez: Handbuch Erzählliteratur. Theorie, Analyse, Geschichte. Stuttgart: Metzler 2011, S. 11) Die Leistungsfähigkeit des Ansatzes wird vor allem an konkreten Beispielen vom Spielsmannsepos des Mittelalters über die Bilderzählung der Aufklärung und den modernen Roman und Tanz bis hin zum Comic, Kinofilm und Fernsehkrimi der Gegenwart demonstriert und mit den Zuhörern diskutiert.