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Henrik Ibsen - Modernität und Theatralität
Studieren Probieren • Nordische Philologie
Termin & Ort
15.12.2020 10:00 - 12:00 (Merken)
Die Veranstaltung hat bereits stattgefunden. Eine Anmeldung ist nicht möglich

Henrik Ibsen (1828-1906) ist nach Shakespeare der meistgespielte Dramatiker weltweit. Das mag zunächst überraschen, spielen seine berühmten Gegenwartsdramen doch in der aus heutiger Sicht verstaubten Welt des Bürgertums in einem Land, das damals der Inbegriff kultureller Peripherie war. Nichts liegt der Gegenwart des 21. Jahrhunderts ferner - so könnte man meinen. Eine der Antworten auf die Frage, warum Ibsens Dramen nach wie vor Theatermacher*innen und Zuschauer*innen herausfordern, lautet, dass Ibsen mit seinen Dramen ein Diskurskoordinatensystem anbietet, in das wir auch heute noch unsere eigenen Plausibilitäten und Spannungen, unsere Sehnsüchte und unser Begehren eintragen können, so dass sie uns überhaupt einsichtig und plausibel werden. Die Konflikte, die er auf die Bühne bringt, erscheinen zwar in den sozialen Praktiken, Figurenkonstellationen und Kostümen einer vergangenen Zeit, aber letztlich handelt es sich um die Spannungen der Moderne. Wenn es aber stimmt, dass Ibsen als Portalfigur in die Moderne hineinblickt, zu der wir uns selbst rechnen, dann stellt sich die Frage, wie diese Moderne charakterisiert werden kann.

Die Vorlesung verfolgt demnach drei Ziele: Zum einen will sie in Ibsens Werk einführen und ihn als Reflektor der Moderne darstellen. Zum zweiten will sie dem Modernebegriff in der Literaturwissenschaft anhand von Ibsens Dramen nachgehen. Und drittens will sie plausibel machen, warum Theatralität einer der Schlüsselbegriffe für das Verständnis der Moderne ist.

Bitte erfragen Sie die Zugangsdaten zur Zoom-Sitzung bei Herrn Prof. Schiedermair: joachim.schiedermair@lrz.uni-muenchen.de