
Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts spitzt sich die Klimakrise immer weiter zu. Statt dem viel harmloser klingenden „Klimawandel“ ist heute der Begriff der „Klimakrise“ immer häufiger zu hören und umfasst eine große Zahl weiterer Verstrickungen: Verschmutzung, Hyperextraktivismus, unnachhaltiges Konsumverhalten, Verlust von Artenvielfalt, Abholzung der Regenwälder und Versauerung der Meere. Nordische Nationen gelten allgemein als Vorreiter der „grünen“ Politik. In einer globalisierten Welt bieten die Grenzen des Nationalstaates aber keinen Schutz mehr gegen die komplexen Auswirkungen der Klimakrise. Die spezifisch skandinavischen Auffassungen von der Klimakrise sollen in diesem Seminar anhand literarischer Texte und Filme der letzten 50 Jahre untersucht werden. Im Zentrum stehen Fragen wie: Welche Erfahrungen von der Klimakrise werden in Skandinavien literarisch oder visuell aufgearbeitet? Wann und wie hat sich die Sensibilität für Klimakrise in den skandinavischen Ländern geändert? Und: Welche Rolle spielt Literatur bzw. Film in Hinsicht auf die zunehmende Wahrnehmung der Krise?