
Schriftsteller, Wissenschaftler, Künstler und andere Kulturschaffende verließen das nationalsozialistische Deutschland (oder Österreich, vor dem ‚Anschluss‘) aus vielfältigen Gründen. Nicht wenige von ihnen ließen sich, wenn auch oft nur vorübergehend, in Großbritannien nieder, wo sich ihre Wege denn auch teilweise kreuzten. Was Kontinentaleuropa verloren ging, gewann das Vereinigte Königreich, dort bereicherten Exilanten wie Elias und Veza Canetti, Oskar Kokoschka, Nikolaus Pevsner, Ernst Toller und Stefan Zweig das literarische, kulturelle, künstlerische und intellektuelle Leben. Die Wirkungskraft der Exiljahre 1933-45 reicht weit in die zweite Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts und bis in die Gegenwart hinein; dies soll nicht unberücksichtigt bleiben. Die Vorlesung ist in erster Linie literatur- und kulturgeschichtlich angelegt. Umrissen werden aber u. a. auch: die Möglichkeiten literarischer Darstellung politischer Botschaften, die Herausforderungen des Lebens und Schreibens in einer fremdsprachigen Umgebung sowie die konzeptuellen Probleme, die im Begriff ‚Exilliteratur‘ angelegt sind.
Zur Vorbereitung auf deine Teilnahme empfehlen wir die Studiengangsbeschreibung unter www.lmu.de/studienangebote durchzulesen.